Sonntag, 16. Mai 2010

3 / Rezension

So, jetzt stimmts auch mit der Uhrzeit. Wahrscheinlich haben sich mein Computer und das Internet jetzt synchronizitiert. Oder ich bin zurück aus einem Paralleluniversum. A propos: der Titel!
Ich lese gerade ein Buch aus den Siebzigern mit Namen Illuminatus!. Nein, nicht Dan Braun, dies ist ein echter sexanddrugsandrocknroll-Schinken und die Autoren meinens wirklich ernst damit.

Als ich das zum ersten Mal las, war ich (in den siebzigern) ein von Hormonen überquellender junger Mann (heute nennt man das einen Sex-Maniac) auf der Suche nach Liebe (=Sex), dessen 2 größte Probleme darin bestanden eine Frau zu finden die mindestens die Qualitäten eines Pornostars besitzt und Mama von all dem nichts merken zu lassen. (Das zweite scheint gelungen. Ich glaube, dass Männer so verquast und verquer sind weil sie ihr ganzes Leben lang versuchen einer Frau das wirkliche Ausmaß ihrer Sexsucht zu verheimlichen) Heute bin ich natürlich reifer, erfahrener (Was? Ja, älter auch). (Nein, mehr kommt nicht.)

Jedenfalls, in einer Zeit in der meine literarischen Interessen sich auf Wörter beschränkten die mit -al endeten kam mir dieses Buch gerade recht. -al-Wörter sind genug darin. Als ich das Buch (3 Bände = Trilogie) jetzt wieder in die Finger bekam fragte ich mich, welche Eindrücke sind bis heute geblieben, welche Szenen kann ich in meinem Kopf wieder ablaufen lassen?

Ich will euch teilhaben lassen.
Da ist zum einen die Szene mit der Stripperin Tarantella Serpentino, die auf der Bühne ohne jegliche Hilfsmittel einen Apfel verschwinden läßt. (Äähja, sie macht einen Spagat)
Ebenfalls bleibende Schäden hat die Beschreibung der Arbeit einer damals berühmten Schauspielerin namens Linda Lovelace angerichtet bei der 30 Zentimeter eine große Rolle spielten. Ihr Film mit dem Titel "Tiefe Kehle" war damals sozusagen in aller Munde.

Zu meiner Entlastung hier noch weitere Szenen aus dem Buch, die haften geblieben sind. Da ist der einsame Kampf eines kleinwüchsigen (Midget) Anarchisten gegen die Gesellschaft, der Zwietracht und Chaos auslöst indem er durchs Land reist und Ampeln so schaltet, dass das Gehmännchen rot und das Stehmännchen grün leuchten und in Warenhäusern, die von Gutbetuchten besucht werden Schilder aufhängt wie dieses:
Das Rauchen ist untersagt.
Nicht auf den Boden spucken.
Das Mgt.

Die Folge: Das Warenhaus geht pleite und keiner weiß warum. Damals wollte ich so werden wie er. Außer kleinwüchsig.

Das Buch spielt in einer Zeit, in der auch in Amerika Axel noch nach Schweiß riechen durfte und der Erfolg von Frauen nicht umgekehrt proportional an der Länge ihrer Schambehaarung gemessen wurde.
Es handelt von welten- und zeitenumspannenden Verschwörungen, deren Hintergründen zu folgen schon eine gewisse geistige Beweglichkeit voraussetzt. Es geht um Anarchie und Sex, um Rock'n Roll und Sex, um Drogen und Sex also gewissermaßen um die gute alte Zeit. Und um Ägyptische Maulbrüter.

Ein abgedrehtes Buch. Lesen.

Ich denke, die Pornografie-Klausel (siehe Post "1 / Inhaltswarnung") ist für heute erfüllt.
Ach ja, die Labels.
Also das muß mir noch mal jemand erklären.

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